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Geschrieben von VincentJo am 08.08.2016 um 16:30:

  Vorbereitung auf Informatikstudium

Hallo Leute,

ich werde in zwei Monaten mein Informatikstudium an der HTW Dresden beginnen und habe jetzt ja noch ne Menge freie Zeit. Da ich nicht wüsste, was ich tun könnte, dass mir viel Spaß macht, möchte ich mich bis dahin auf mein Studium vorbereiten.

Daher wollte ich euch nach Rat fragen, was für mich eine sinnvolle Vorbereitung wäre?Also jetzt nicht nur auf das Studium bezogen, sondern auch auf mein zukünftiges Dasein als Informatiker.

Ich habe bisher Erfahrungen in Programmiersprachen wie C++, bisschen PHP (mit Mysql verbunden) und auch mal ne mini-App geschrieben. Aber so richtig tiefes Wissen besitze ich nicht. Vielleicht die Grundlagen..

Sollte ich mich darauf konzentrieren weiter C++ zu lernen oder wäre was anderes sinnvoller, auch außerhalb der Programmiersprachen?
Ich denke, dass es keinen Sinn macht die Vorlesungen aus den ersten Semestern im Internet anzusehen. Ich brauch auch immer ein kleines Projekt, um richtig voranzukommen.

Meine Mathematikkenntnisse aus der Schule sind noch relativ gut. Ich denke auch, dass ich das gut schaffen werde in meinem Studium.

Und habt ihr sonst noch irgendwelche Tipps? Würde mich über Antworten freuen smile



Geschrieben von eulerscheZahl am 08.08.2016 um 18:02:

 

Schulmathematik ist nicht Universitätsmathematik.
Ein paar Themen, die auf dich zukommen können:
lineare Gleichungssysteme (solltest du aus der Schule schon kennen)
komplexe Zahlen
unendliche Reihen, Taylorreihen
Differentialgleichungen, Laplace Transformation

Digitaltechnik: Gatter, Flipflops, KV Diagramme, Zähler

Beim Programmieren kannst du dich mal mit Objektorientierung vertraut machen, falls nicht schon geschehen.

Wenn du Langeweile hast:
https://projecteuler.net - mathematische Rätsel, die man meist nur mit Hilfe eines Computers lösen kann. Es fängt recht harmlos an, später werden die Aufgaben immer schwerer
hacker.org - Aufgaben zu Programmieren, Kryptographie, .... Hier ist zu Beginn nicht immer klar, was überhaupt gefragt ist
codingame.com - schreibe Bots, die gegen andere Bots antreten können.

Ansonsten: du gehst dorthin um etwas zu lernen, nicht weil du das schon alles kannst. Genieße die freie Zeit.



Geschrieben von VincentJo am 08.08.2016 um 19:30:

 

Genau so eine Antwort habe ich mir erhofft, danke Wink
Ich habe auch schon mal für paar Wochen Mathematik studiert, also ich bin da jetzt nicht naiv was das angeht..

Das schau ich mir auf jeden Fall alles an. Mit Digitaltechnik habe ich mich auch schon kurz beschäftigt, finde ich auch ganz interessant..

Das mit den Bots klingt sehr gut. : D Langeweile triffts nämlich ganz gut.



Geschrieben von ubik am 11.08.2016 um 17:38:

 

Hallo,

ich studiere Informatik an der Fernuni Hagen.

Mathematiklastig ist es auf jeden Fall. Ich musste im ersten Kurs Lineare Algebra, Analysis und etwas Logik lernen. Später kommt dann noch ein weiterer Kurs auf dich zu, in dem du noch komplexere Mathematik lernen musst. Ich hatte in dem ersten Mathematikkurs eine drei, obwohl ich früher in Mathematik in der Schule eine fünf hatte. Von daher ist machbar Augenzwinkern

Mathematik ist aber nicht das Einzige am Informatikstudium. Du musst auch lernen, wie ein Computer funktioniert und damit ist gemeint, wie er im Inneren funktioniert. Ein simpler Prozessor oder eine simple RAM sollte dann später als Schaltbild angefertigt werden.

Was noch auf dich zukommt ist natürlich das Programmieren, dies nimmt jedoch nicht die Meiste Zeit im Studium ein. Du wirst wahrscheinlich Java lernen und können müssen.

Im Informatikstudium geht hauptsächlich darum, Algorithmen zu schreiben, nicht wie man programmiert. Programmiersprachen werden nur als Werkzeug benutzt. Aber auch eine objektorientierte Sprache wirst du beherrschen müssen. Wahrscheinlich Java oder C++, je nach Uni. Ich musste auch Pascal lernen.

Algorithmen musst du dann später auch verbessern können und angeben, wie viel Zeit sie brauchen (dies geschieht in O-Notation). Du musst beispielsweise für einen rekursiven Algorithmus beschreiben, wieviel Zeit er in Anspruch nimmt.

Dann gibt es noch eine Menge an Algorithmen und Datenstrukturen, die du kennen musst. Von Stacks, Queue, Heapsort, Bubblesort, Insertionsort bis hin zu Quicksort, Mergesort, B-Bäumen, Vielwegbäumen, usw... Ach ja, Bäume nehmen auch einen Teil des Studiums ein :-) Beschäftige dich jetzt schon mit Bäumen *scherz*. Dann gibt es auch noch Graphen, zum Beispiel die Berechnung von den kürzesten Wegen, den Dijkstra Algorithmus. Man muss auch eine Datenstruktur mathematisch beschreiben können. Ist aber wahrscheinlich alles je nach Uni unterschiedlich.

Als Vorbereitung kann ich dir wärmstens einen Vorkurs in Mathematik, den es mit Sicherheit auf deiner Uni Seite gibt, zu machen.



Geschrieben von VincentJo am 11.08.2016 um 22:27:

 

Danke dir,

dass es mathelastig ist, finde ich wie gesagt nicht schlimm.. Hab mir mal online Lernplattformen angesehen und ich denke, dass das damit auch ganz gut zu lernen ist für den Anfang..

Mit der Funktionsweise von Computern habe ich mich auch ein ganz bisschen versucht zu beschäftigen.


Die seite CodinGame, die mir "eulerschezahl" empfohlen hat, ist zum Algorithmen schreiben, denke ich nicht schlecht. Kann ich auch so nur weiterempfehlen..

Klingt auf jeden Fall gut, also wie ich es mir erhoffe smile

Naja mein Ziel ist es halt aber auch nicht ausschließlich vor zu lernen, sondern mir eher jetzt auch schon mal erweiternde Kenntnisse anzueignen. Aber interessant zu hören ist das allemal.



Geschrieben von ubik am 12.08.2016 um 09:20:

 

Hallo,

ja ich muss auch sagen, es macht auch jede Menge Spaß. Das Einzige, was nicht Spaß macht ist, dass wenn man täglich 4-6 Stunden am Schreibtisch lernt, man extreme Verspannungen bekommt ;-)

Dazu kann ich auch empfehlen, dass man sich als Ausgleich eine Sportart sucht oder zumindest Spaziergänge macht, um die Muskulatur zu entlasten.

Denn den ganzen Tag am Schreibtisch vor dem Computer zu sitzen macht nun mal Verspannungen. :-)



Geschrieben von VincentJo am 14.08.2016 um 12:29:

 

Ach das mit dem Sport klappt schon, aber danke für den Tipp. Ich finde es aber eher entspannend am PC zu sitzen smile



Geschrieben von ubik am 14.08.2016 um 14:57:

 

Hallo,

du sitzt ja nicht nur am PC, sondern musst auch ganz viel mit Stift und Papier schreiben, besonders Mathematik ;-)

Und das Tippen auf der Tastatur macht Verspannungen und das Bedienen der Maus erzeugt eine Maushand.

Aber da hilft echt mal abends zu entspannen, ein heißes Bad zu nehmen, Schwimmen oder Joggen, es ist beides gut.



Geschrieben von VincentJo am 14.08.2016 um 22:41:

 

Ja, das mit viel Zettel und Stift habe ich auch schon gehört. Ist es eigentlich sinnvoll sich einen Laptop anzuschaffen? Ich sitze eigentlich ganz gerne an meinem fest installierten PC. Ich frag mich, ob ich da überhaupt einen Laptop brauche..?



Geschrieben von ubik am 15.08.2016 um 08:41:

 

Hallo,

die Frage müsste dir jemand anderes beantworten ;-)

Ich habe irgendwie gehört, dass man auch mal ein Projekt vorstellen muss. Ob man dafür ein Laptop braucht oder nicht, das weiß ich nicht. Vielleicht geht auch ein USB Stick.

Ein PC ist eigentlich sowieso besser zum Programmieren.

Aber ehrlich gesagt, schreibt man mehr mit Stift und Papier, als vor dem PC ;-) Außer das Programmieren läuft am PC. Aber selbst das muss vorher auf Papier durchdacht werden.



Geschrieben von Karlito am 15.08.2016 um 14:04:

 

Hi,

ich kann einen Laptop sehr empfehlen. Ich denke er ist nicht unbedingt notwendig, aber fast. In den Vorlesungungen kann man teilweise gut sehen, wer am Ende des Studiiums nicht mehr da ist. Das sind meist diejenigen, die mit dem Laptop dasitzen, Videos gucken oder gar spielen.
Trotzdem ist es sehr nützlich einen Laptop zur Verfügung zu haben. Man kann so schneller Übungsblätter mal herunterladen und in den Übungen verwenden. Man kann in der Übung schnell mal ein Stück Code schreiben und ausprobieren. Freistunden können so viel produkttiver genutzt werden und Projektarbeiten lassen sich mit dem Laptop in der Uni besser erledigen als zu Hause. Außerdem kann ich persönlich während Zugfahrten gut arbeiten. Das ist mit einem PC wesentlich schwieriger.
Erschwerend kommt bei mir hinzu, dass ich mich zu Hause am Rechner nur ablenke und deswegen zum Arbeiten in die Uni oder in die Bibliothek gehe.

Zitat:
Original von ubik
Ein PC ist eigentlich sowieso besser zum Programmieren.


Das kann ich so nicht bestätigen. Für das Meiste reicht ein Laptop. Moderne Entwicklungsumgebungen brauchen leider sehr viel Platz auf dem Bildschirm. Deshalb wäre eine große Auflösung wünschenswert. Ansonsten spielt es kaum eine Rolle ob PC oder Laptop. Im Prinzip braucht es ja nur einen Editor und einen Compiler. Da ginge sogar ein Raspberry Pi... Wenn es ums Rechnen auf Grafikkarten geht oder andere spezielle Dinge, so geht das Programmieren auf dem Laptop trotzdem meist. Man muss es dann halt nur auf die Zielplattform bringen und gut ist.

Fazit: ich würde auf jeden Fall zu einem Laptop raten. Hatte über mein gesamtes Studium einen und würde ihn nicht missen wollen. Ein teurer Gaming-Laptop ist für den Zweck völlg übertrieben. Es reicht ein Rechenknecht für 500-800€. Am besten so, dass man auf der Grafikkarte rechnen kann, aber es zum spielen nicht reicht Augenzwinkern

Edit: noch ein Argument: Wenn man mal Probleme beim Einrichten eines Projektes hat, so kann man es auf dem Laptop einfach irgendwo gemeinsam machen. Per Fernwartung ist das immer unschön und nicht so schnell.

Gruß,

Karlito



Geschrieben von ubik am 15.08.2016 um 20:31:

 

Der wohl beste Laptop für einen Studenten ist ein Thinkpad E460 oder sogar L460, auch vom Preis her. Große Auflösung und extrem lange Akkulaufzeiten, meistens so 9 Stunden.

Ich will mir auch bald eins von diesen Dingern zulegen. Und wenn man an der Uni eingeschrieben ist, kriegt man meistens auch Rabatte. campuspoint.de ist zum Beispiel durchaus billig für solche Sachen.

Ich weiß nur nicht, wie die Thinkpads sich mit Linux verkraften. Dort würde ich eine Intel Grafikkarte wählen. Dann müsste es auch klappen. Mit einem Debian drauf ist das System dann sehr schnell und robust.

Aber ehrlich gesagt finde ich es besser, wenn man vor einem großen Monitor sitzt mit einer großen Tastatur zum Tippen und einer Maus zum Bedienen und einem Schreibtisch zum Schreiben. Ist aber wohl Geschmackssache.

Auf dem Laptop (zur Zeit ein Lenovo G770, 17 ") würde ich gar nicht klar kommen, da habe ich keine Maus (kann man aber anschließen). Mit dem Klickpad dauert es oft ewig, bis man etwas anklickt.

Edit: Ach ja, mit Linux solltest du dich auch auf jeden Fall anfreunden. Nicht unbedingt notwendig, aber dann weiß man besser, wie ein Rechner funktioniert. Unter Windows ist alles sehr maskiert und benutzerfreundlich und man hat keine Vorstellung davon, wie ein Computer funktioniert.



Geschrieben von Karlito am 15.08.2016 um 20:33:

 

Bist Du ein Inf oder brauchst du ne Maus? ;P



Geschrieben von ubik am 15.08.2016 um 20:47:

 

Zitat:
Original von Karlito
Bist Du ein Inf oder brauchst du ne Maus? ;P


;-)

Wenn du mir zeigst, wie ich in Gnome meinen Rechner ausschalte ohne die Maus zu bedienen, dann brauche ich keine mehr ;-)



Geschrieben von eulerscheZahl am 15.08.2016 um 20:58:

 

Terminal öffnen und "shutdown 0" eingeben.
Mit i3 kannst du die Tastatur übrigens noch effektiver nutzen.
Und für den Firefox gibt es das Addon Vimperator, da war ich bisher aber zu faul, mich einzuarbeiten.


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